Unter.uns.

Leben am Rande.

Portraits von Ursula Markus
und Tanja Polli

Das Buch.

Leben am Rande.

Dieses kleine Lese-und Fotobuch porträtiert Winterthurerinnen und Winterthurer, deren Dasein seit zwanzig, dreissig Jahren von Sucht und Krankheit geprägt ist. Es sind gelebte Leben unter schwierigsten Umständen. Erzählungen, die an die Zeit der offenen Drogenszene erinnern, an Erfolge und Karrieren, an Familiengründungen und Abstürze. Die Journalistin Tanja Polli hat die Erzählungen im O-Ton festgehalten. Ergänzt werden sie durch Statements von Sozialarbeitern und Pflegefachpersonen, die ein wichtiger Teil der Lebenswelten der Porträtierten sind. Die Schwarzweiss-Fotos der Zürcher Fotografin Ursula Markus runden die Porträts ab.

Ein Buch, das Berührungsängste nimmt, Klischees widerlegt und Verständnis schafft.

88 Seiten, schwarzweiss

Preis: 15 Franken plus Porto


Portraits.

Leben am Rande.

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Beat B.

Beat B. hinkt. Seine Füsse stecken in Plastiksandalen, einer ist dick eingebunden. Nicht lange ist es her, dass der Winterthurer im Kantonsspital ums Überleben kämpfte. Einmal mehr. Gewalt hat seine Kindheit geprägt, Drogen und gesundheitliche Probleme sein Erwachsensein.

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Franky P.

Francesco P., den alle Franky nennen, trägt Schwarz. Der Hemdkragen ist gestärkt, Lederjacke und Schuhe glänzen diskret. Franky achtet aufs Äussere – bei sich selbst genauso wie in der Umgebung des Wohnblocks für den er als Hauswart tätig ist. Das Herz des Sizilianers schlägt für Fussball und die italienische Küche.

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Klaudia H.

Ihre kleine Hündin bringt Klaudia H. in der Tasche mit zum Gespräch. Dass die beiden eine enge Bindung haben, wird schnell klar. Lorelei, so heisst die Hündin, beobachtet ihre Besitzerin unentwegt. Klaudia H. spricht sanft mit ihr und steckt ihr hin und wieder eine kleine Leckerei zu.

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Patrick H.

Patrick H. sitzt nicht gerne ruhig. Er spricht schnell, erzählt von einem Leben, das nicht viel Glück für ihn übrighatte. Wenn er könnte, würde er verreisen. Dorthin, wo die Sonne ein wenig heller scheint.

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Roland S.

Roland S.’ Blick ist klar, über seine Lebensgeschichte spricht er, ohne zu zögern. Er sei mit sich im Reinen und habe nichts zu verbergen. «Es ist, wie es ist», sagt der grossgewachsene Winterthurer; er habe sich und anderen längst vergeben.

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Sandro M.

Sandro M. trägt eine Wollmütze und farbige Kleidung. Still zu sitzen fällt ihm schwer. Im Gespräch wird schnell klar, dass Sandro jemand ist, der vieles hinterfragt. Schon als Kind habe er Befehle und Autoritäten nicht per se akzeptiert. Ein Leben als «angepasster Sklave» kann sich Sandro nicht vorstellen – die Drogen, sagt er, würden ihm helfen, die Ellbogengesellschaft zu ertragen.

Lesungen.

Leben am Rande.

Lesungen in Wort und Bild sind überall da möglich, wo ein Beamer zur Verfügung steht. Ein spannender Einblick in Lebensumstände am Rande und die Arbeit, die in Winterthur geleistet wird, um das Dasein von Menschen zu verbessern, die mit einer psychischen oder Suchterkrankung leben.

Anfragen an: info@tanjapolli.ch