Unter.uns.

Leben am Rande.

Portraits von Ursula Markus
und Tanja Polli

Stadtrundgänge.

Leben am Rande.

Wie lebt es sich in Winterthur, wenn eine Sucht oder eine psychische Erkrankung den Alltag bestimmt? Wer bietet Unterstützung? Wo begegnen sich jene, die ihr Leben unter schwierigsten Bedingungen meistern? Was hat sie geprägt? Erfahren Sie es auf einem einstündigen Stadtspaziergang und tauchen Sie ein in Geschichten, die an die Zeit der offenen Drogenszene, an Erfolge und Karrieren, an Familiengründungen und Abstürze erinnern.

In fünf Schaufenstern in und um die Altstadt Winterthur werden Fotos der Porträtierten aus dem Buch «unter.uns. Leben am Rande», verfasst von Tanja Polli (Texte) und Ursula Markus (Fotos), ausgestellt. Begleitet von der Autorin und dem langjährigen Suchtbeauftragten der Stadt Winterthur, Lars Schädeli, erhalten Sie auf einem Stadtrundgang Einblicke in das soziale Leben in Winterthur.

An den Stationen des Rundgangs ist «unter.uns. Leben am Rande» zu Ladenöffnungszeiten für 15 Franken erhältlich.

Portraits.

Leben am Rande.

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Beat B.

Beat B. hinkt. Seine Füsse stecken in Plastiksandalen, einer ist dick eingebunden. Nicht lange ist es her, dass der Winterthurer im Kantonsspital ums Überleben kämpfte. Einmal mehr. Gewalt hat seine Kindheit geprägt, Drogen und gesundheitliche Probleme sein Erwachsensein.

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Franky P.

Francesco P., den alle Franky nennen, trägt Schwarz. Der Hemdkragen ist gestärkt, Lederjacke und Schuhe glänzen diskret. Franky achtet aufs Äussere – bei sich selbst genauso wie in der Umgebung des Wohnblocks für den er als Hauswart tätig ist. Das Herz des Sizilianers schlägt für Fussball und die italienische Küche.

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Klaudia H.

Ihre kleine Hündin bringt Klaudia H. in der Tasche mit zum Gespräch. Dass die beiden eine enge Bindung haben, wird schnell klar. Lorelei, so heisst die Hündin, beobachtet ihre Besitzerin unentwegt. Klaudia H. spricht sanft mit ihr und steckt ihr hin und wieder eine kleine Leckerei zu.

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Patrick H.

Patrick H. sitzt nicht gerne ruhig. Er spricht schnell, erzählt von einem Leben, das nicht viel Glück für ihn übrighatte. Wenn er könnte, würde er verreisen. Dorthin, wo die Sonne ein wenig heller scheint.

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Roland S.

Roland S.’ Blick ist klar, über seine Lebensgeschichte spricht er, ohne zu zögern. Er sei mit sich im Reinen und habe nichts zu verbergen. «Es ist, wie es ist», sagt der grossgewachsene Winterthurer; er habe sich und anderen längst vergeben.

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Sandro M.

Sandro M. trägt eine Wollmütze und farbige Kleidung. Still zu sitzen fällt ihm schwer. Im Gespräch wird schnell klar, dass Sandro jemand ist, der vieles hinterfragt. Schon als Kind habe er Befehle und Autoritäten nicht per se akzeptiert. Ein Leben als «angepasster Sklave» kann sich Sandro nicht vorstellen – die Drogen, sagt er, würden ihm helfen, die Ellbogengesellschaft zu ertragen.

Stadtrundgang buchen.

Kosten pauschal pro Rundgang (bis max. 12 Personen): CHF 160.-
Buchung bis spätestens 48h vor Beginn.
Fragen? info@unterunsbu.ch

Buchen Sie hier Ihren Stadtrundgang. Ob zu zweit oder mit bis zu zwölf Personen – der Rundgang eignet sich ideal als Team-Event oder für einen spannenden Abend mit Freund:innen und Familie. Er beginnt in der Alten Kaserne und endet in der städtischen Anlaufstelle DAS, wo Menschen mit Suchterkrankungen Unterstützung finden. Der Rundgang dauert etwa eine Stunde und bietet ausreichend Zeit für Ihre Fragen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Möchten Sie nach dem Rundgang einen gemütlichen Apéro geniessen oder ein feinen Znacht? Im Bistro der Alten Kaserne und oder in Robi’s Café, das Spezialitäten aus Asien serviert, ist dies möglich. Bitte melden Sie sich direkt im jeweiligen Lokal:

Bistro Alte Kaserne Tel: 052 267 57 80

Robi’s Café Tel: 078 203 02 74

Treffpunkt: Alte Kaserne, Technikumstrasse 8, 8400 Winterthur

Zeit: 18 Uhr bis ca. 19 Uhr.

Ende Rundgang: Anlaufstelle DAS, Zeughausstrasse 76, 8400 Winterthur

Alle Termine sind ausgebucht!

Weitere Termine auf Anfrage verfügbar

Das Buch.

Leben am Rande.

Dieses kleine Lese-und Fotobuch porträtiert Winterthurerinnen und Winterthurer, deren Dasein seit zwanzig, dreissig Jahren von Sucht und Krankheit geprägt ist. Es sind gelebte Leben unter schwierigsten Umständen. Erzählungen, die an die Zeit der offenen Drogenszene erinnern, an Erfolge und Karrieren, an Familiengründungen und Abstürze. Die Journalistin Tanja Polli hat die Erzählungen im O-Ton festgehalten. Ergänzt werden sie durch Statements von Sozialarbeitern und Pflegefachpersonen, die ein wichtiger Teil der Lebenswelten der Porträtierten sind. Die Schwarzweiss-Fotos der Zürcher Fotografin Ursula Markus runden die Porträts ab.

Ein Buch, das Berührungsängste nimmt, Klischees widerlegt und Verständnis schafft.

88 Seiten, schwarzweiss

Preis: 15 Franken plus Porto